Die Zeit in La Playita wurde uns nicht lang. Neue Ausrüstungen wurden noch organisiert, denn in der Südsee ist alles teuer oder gar nicht zu bekommen und so besorgten wir noch neue Batterien und zwei 140W Solarpanele. Das Besorgen ist immer das Eine, das Einbauen ist das Andere.
Unser Schweizer Freund Georg war auch wieder aus dem Urlaub zurück und wir halfen auf seiner GALATEA II als Leinehandler durch den Kanal.
Für mich war es die dritte und für Ute die vierte Kanalpassage. Es bleibt aber immer wieder aufregend, da jedes Mal die Durchfahrt anders ist. Diesmal waren wir alle als Linehanlder gefragt, da wir als einziges Segelboot die Schleusen durchfuhren.
Am 21.5. zogen wir in La Playita den Anker hoch und segelten mit Georg in die Las Perlas. Der erste Pacifik Squall ging mit viel Regen und Wind über uns weg. Das Boot war nach langer Zeit mal wieder salzfrei. Die Zeit bis zu unserer Heimreise war abzusehen und so mussten wir uns schon etwas beeilen. Leider kamen dabei die Las Perlas etwas zu kurz.
In der Stadt Nutis in der Bucht von Solano konnten wir am 26.05. einklarieren. Mit dem Zarpe für 80 USD war auch die Ausklarierung gleich inbegriffen, was so ein paar USD doch bewirken. Die Zeit scheint hier etwas stehen geblieben zu sein, echte kolumbianische Provinz, interessant.
Einer der Highlights war der Besuch des Nationalparks Ensenada Utria an der Küste Kolumbiens. Von einem langen in den Mangrovenwald gebauten Steg konnte man die unterschiedlichen Arten von Mangroven sehen. Ein Mitarbeiter der Station erläuterte, was es alles zu sehen gab. Kolumbien hat es sich zum Ziel gesetzt 20% des Landes unter Naturschutz zu stellen, zur Zeit ist man bei etwa 15%.
Eine Wanderung durch den Regenwald viel buchstäblich ins Wasser, wir sind halt im Regenwald.
Am 31.05. zogen wir weiter nach Cuqui. Eine schöne Bucht, in der Georg ein Hotel vermutete, in dem er Jahre zuvor schon mal war. Das Hotel haben wir nicht mehr gefunden aber einen Eimer frisch gefangener Shrimps gab es bei einem Fischer für ein paar Dosen Bier.
Die nächste Bucht hieß Malaga. Der Ankerplatz dort war uns aber zu rollig und der uns dann zugewiesene alternative Platz war auch nicht besser und so zogen wir schon nach einem Tag weiter in die Hafenstadt Buenaventura, die nur ein paar Meilen weiter südlich lag.
Buenaventura ist eine quirlige Stadt mit, wenn auch nicht besonders schön. Wir frischten unsere Vorräte auf, gingen im besten Hotel der Stadt für 15 USD gut essen und hatten mal wieder Internet. Die Wasserqualität in der Bucht entsprach der Stadt, schmutzig und so war nichts mit dem Baden im Pazifik. Am 06.06. ließen wir uns mit dem Tidenstrom aus der Stadt in Richtung Isla Gorgona ziehen. Unser Kartenplotter versagte seinen Dienst uns so mussten wir erst einmal unser Back-Up-System benutzen. Georg lieh uns auch noch sein I Pad und so lichteten wir erst verspätet zur Nachtfahrt unseren Anker. Über Kanal 16 wurden wir nach 2 Std. plötzlich angewiesen sofort zurückzukehren, wir hätten uns beim Hafenkapitän nicht entsprechend abgemeldet. Was tun ? Wir waren inzwischen schon gut 2 Std. gefahren und hatten keine Lust den Anweisungen zu folgen, da es auch absolut keinen Grund für eine Umkehr gab. Die Behörde ließ aber nicht locker und schon bald tauchte ein Schnellboot der Polizei neben uns auf und „bat“ uns höflich doch umzukehren. Obwohl wir ein gültiges Zarpe für die Weiterreise hatten, sahen wir uns nun doch gezwungen den Anweisungen Folge zu leisten und so ankerten wir am Sonntag nach 6 Std. wieder vor Buenaventura. Der Funkkontakt am Morgen mit der Behörde ergab, dass wir persönlich beim Hafenkapitän vorsprechen sollten, der aber erst am Dienstag ab 8:00 Uhr für uns zu sprechen sei. So lange wollten wir aber nicht mehr warten und so fuhren wir zum Hafenamt, um mit dem diensthabenen Offizier zu sprechen. Wir brachten unser Anliegen vor, zeigten unser Zarpe und nach einem Telefont des Offiziers hatten wir die Erlaubnis weiter zu fahren. Von Entschuldigung kein Wort, also Anker rauf und nichts wie weg und 24 Std. später ankerten wir im Nationalpark Isla Gorgona. Wunderschön !Gorgona ist eine Insel auf der von 1960 bis 1984 ein Gefängnis beheimatet war. Nach der Auflösung hat man alles so gelassen und die Natur setzt sich so nach und nach wieder durch . Das Eisen ist verrostet, der Beton lässt sich aber nicht so leicht unterkriegen. Annähernd 2000 Gefangene saßen dort ein, heute leben dort noch viele kleine Echsen und Affen, die die Ruinen als Klettergerüst nutzen.
Die Häuser der Verwaltung waren bis vor kurzem ein Hotel. Ein Angriff der Guerilla vor ein paar Monaten, bei dem Polizisten erschossen wurden, bedeutete erst einmal das Ende der Ära. Trotzdem gab es noch viel zu erleben,
Wasserschildkröten wurden am Abend gefangen und zum Registrieren und Wiegen dort hingebracht, eine geführte Wanderung durch den Regenwald war schön, auch wenn die Erläuterungen leider nur in Spanisch waren.
Am 12.06. ging es zum letzten 250sm Schlag zur Bahia de Caraquez, Equador.
Leider war es nur schwachwindg, so dass wir die meiste Zeit unter Motor laufen mussten. Montag, 15.06. 2015 um 08:28 Uhr überquerten wir den Äquator und waren nun im South Pacific Ocean.
Es gab einen großen Schluck aus der Rumflasche alternativ zur Taufe, den Sekt tranken wir mit Georg und Pauline einen Abend später, als wir gemeinsam unsere Schiffe in der Bucht vertaut hatten. In Puerto de Amistad wurden wir an 2 Bojen festgemacht und bereiteten das Schiff für den Sommerschlaf bis November 2015 vor.
Hier liegt die Trinity sicher und gut, das Klima ist super, kaum Luftfeuchtigkeit, viel Sonne und etwas Wind.
Always fair Winds and Hasta Luego
Hallo lieber Rainer und unbekannterweise Ute,
wir haben uns Schützenfest Montag in Salzkotten kennengelernt durch Detlef und Claudia birkner. Ich habe mich jetzt einige Zeit durch eure super interessanten reisen und Bilder gechatet.. Also ich bekomme richtig Fernweh. Ich finden es sehr beeindruckend wie ihr euer leben verbringen dürft und könnt. Hätte ich eher davon erfahren wäre das letztes Jahr vielleicht für unsere Silberhochzeit ein nettes Abenteuer geworden und wir hätten eine Etappe mit euch gesegelt. Aber man weiß ja nie…. Ich werde immer mal wieder eure Seite im Netz besuchen und wünsche sich allzeit gute fährt. Ich hoffe das sagt man so bei Seglern.
Ich bin auf weitere Bilder sehr gespannt und hoffe man sieht sich mal in Salzkotten wieder.
Alles Gute und lieben Gruß
Susanne
Bargteheide Sonntag 3.Jan.’16
Hallo, Ihr Lieben,
seid gegrüßt aus der Heimat, noch unterm Tannenbaum, mit endlich mal wieder frostigen Temperaturen.
Während des Stöberns in Eurem Logbuch fiel mir der Toom-Baumarkt-Spruch ein, der meine Gefühle dazu auf den Punkt bringt:
„RESPEKT WER ES ELBER MACHT“.
Beim Stöbern kommen mir gleich die neugierigen Fragen zu allem Möglichen:
zum Warum und Wieso beim Maritimen, beim Technischen und Umgang mit Menschen, Natur, Klima, Kultur, Behörden etc. vor Ort.
Eine Kiste Bier würde derweil nicht reichen und sicher auch nicht ein Abend.
Bis hoffentlich bald grüßen
Petra & Karl
Und !!!!
Euch immer eine handbreit Wasser unterm Kiel